WORUM GEHT’S?

Foto Auster Preis PorYes-Award

Die Pornoindustrie ist stark von sexistischen Darstellungen geprägt. Frauen (Flinta*-Personen/ Frauen*) werden häufig als passive Objekte gezeigt, die wie selbstverständlich die Wünsche des Mannes bedienen. Männer werden zu unsensiblen, irrealen Dauerständern reduziert. Damit bleibt wenig Raum für einen positiven, mutigen und bewussten Zugang zur eigenen Lust und einen wertschätzenden Umgang mit dem eigenen und anderen Körpern. Mit der Verleihung des PorYes-Award feiern wir, dass es neben diesen herkömmlichen Produktionen auch frauen-, männer-, genderfreundliche, konsensuelle, intersektionale und queere Darstellungen gibt.

Seit 2009 wird in Berlin der Poryes-Award, der Feministische Pornfilmpreis Europa, verliehen. Die Initiatorinnen setzen damit einen Kontrapunkt zur sexistischen Mainstream-Pornografie: „Wir wollen den Erotik-Filmmarkt revolutionieren.“, sagt Sexpertin und Kommunikationswissenschaftlerin Dr. Laura Méritt. Ausgezeichnet werden hochwertige Erotikfilme, die „vielfältige sexuelle Ausdrucksweisen weiblicher und aller Geschlechter Lust zeigen und in denen Frauen (Flinta*) bei der Filmproduktion maßgeblich beteiligt sind. “Der feministische Porno-Filmpreis ist initiiert und veranstaltet von Sexclusivitäten, dem ersten Frauen*- orientierten  Sex-Unternehmen und sexuellen Kommunikationszentrum Europas, sowie dem Netzwerk Freudenfluss. Eine prominente Jury, besetzt u.a. mit der Bundesfilmpreisträgerin Prof. Ula Stöckl, verleiht als Preis die „Auster“, das Symbol von PorYes. Darunter ist der Teil der Frauenbewegung zu verstehen, der für eine positive Darstellung von Sexualität einsteht und klischeehafte und diskriminierende Darstellungen ablehnt.

Eingeladen werden international bekannte Persönlichkeiten der sexpositiven und intersektionalen Frauenbewegung  und europäische Vorreiter*innen. „Wir wollen zeigen, dass es scharfe, lustige und sexy frauen- und genderfreundliche Pornos gibt, die Frauen und Pärchen zusammen genießen können und ihnen das Gefühl vermitteln, mit sich und ihrer Sexualität im Einklang zu sein“, erklärt Laura Méritt.

Hintergrund: Herstory